China Erdbeben-Hilfe läuft nur langsam an

Angesichts der enormen Zerstörungen werden in der Provinz Qinghai steigende Opferzahlen erwartet: Mindestens 400 Menschen hat das Erdebeben am Mittwoch (14.04.2010) das Leben gekostet, über 10.000 sollen verletzt sein. Die Erschütterungen hatten nach internationalen Messungen eine Stärke von 6,9 auf der Richterskala, chinesische Behörden berichten von Erschütterungen der Stärke 7,1. Außerdem wurden mehrere starke Nachbeben registriert.



"Die Verletzten liegen überall in den Straßen, viele haben offene Kopfwunden", sagte ein Vertreter der stark betroffenen Provinzhauptstadt Jiegu. Die Rettungsmaßnahmen liefen nur langsam an. Vor Ort sind nur wenige Helfer und einige hundert Soldaten. Straßen in die abgelegene Provinz sind nicht oder nur schwer passierbar. Erdrutsche blockierten eine Straße zum Flughafen, doch es konnte eine Umgehung gebaut werden, über die Hilfsgüter ins Erdbebengebiet gelangen können.






Das Erdbebengebiet liegt in rund 4000 Meter Höhe. Tausende Obdachlose müssen bei starkem Wind und Temperaturen um die 6 Grad im Freien übernachten. In der Provinz Qinghai leben rund 100.000 Menschen, die meisten sind Viehzüchter und Bauern. Sie sind kulturell und religiös eng mit dem angrenzenden Tibet verbunden. Qinghai grenzt auch an die Provinz Sichuan, wo vor zwei Jahren rund 90.000 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 7,9 umkamen.



Provinzhauptstadt "fast dem Erdboden gleichgemacht"




Die Provinzhauptstadt Jiegu wurde "fast dem Erdboden gleichgemacht", sagte ein Vertreter einer Katastrophenzentrale. Die meisten Häuser bestanden aus Holz und Lehm. Laut chinesischen Medien sind 85 Prozent der Gebäude der Stadt zerstört. Mehrere Schulen sind eingestürzt, unter einem Gebäude sollen mindestens 20 Kinder begraben sein. Auch das Haus der Industrie- und Handelskammer stürzte ein. "Dort sind zwischen 40 und 50 Menschen verschüttet. Aber sie leben, wir haben Kontakt zu ihnen", sagte ein Feuerwehrmann im chinesischen Fernsehen.



Den Krankenhäusern fehlt es an Personal und Medikamenten. Die Menschen arbeiteten sich mit bloßen Händen und Schaufeln durch die Trümmer. Rettungskräfte beklagten den Mangel an schwerem Gerät, vor allem Bagger. Tausende Helfer und medizinisches Personal sind in das Erdbebengebiet entsandt worden. 5000 Zelte sowie jeweils 50.000 Decken und Mäntel wurden zur Verfügung gestellt.



Beben überraschte Menschen in Morgenstunden




Die kirchlichen Hilfswerke sagten ihre sofortige Unterstützung zu. Es werde sehr schwer sein, in den entlegenen Bergregionen zu helfen, sagte Frank Falkenburg von Caritas International. Dafür könnten Mitarbeiter aus der Nachbarregion Sichuan geschickt werden, die dort seit dem Erdbeben 2008 vor Ort seien.



Viele Menschen wurden am Mittwoch in den Morgenstunden überrascht, als die Erde zu zittern begann. Das Zentrum des Bebens lag im Süden Qinghais, nahe der Grenze zu Tibet. "Es gab eine große Panik. Menschen weinten in den Straßen", sagte ein Hotelmanager in Jiegu.



Der Dalai Lama drückte sein Mitgefühl für die Menschen in der Nachbarregion Tibets aus, ebenso EU-Kommissionschef Manuel Barroso, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler. Papst Benedikt XVI. erklärte in Rom, er bete für die Opfer.



Autor: Julian Mertens (dpa, rtr, apn, afp, kna)
Redaktion: Dirk Eckert

fuente: http://www.dw-world.de

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