Flugzeuge bleiben am Boden

Wie die Deutsche Flugsicherung am späten Sonntagabend mitteilte, wurde die Sperrung des Luftraums über der Bundesrepublik inzwischen bis Montag (19.04.2010), 14 Uhr, verlängert. Ausnahmen gelten lediglich für die beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld - allerdings auch nur bis Mitternacht.

Die zwischenzeitliche Öffnung einzelner deutscher Airports am Sonntag für wenige Stunden kritisierten Flughafenbetreiber und Sprecher der Fluggesellschaften als überflüssig. So kurzfristig sei man überhaupt nicht in der Lage, den Betrieb wieder aufzunehmen, erklärte der Sprecher der Lufthansa, Klaus Walther.

Auch viele andere Staaten hatten ihre Flugverbote zuletzt bis Montag verlängert, einzelne Länder wie etwa Frankreich sogar bis Dienstag. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer erklärte, solange noch Zweifel an der Sicherheit des Luftverkehrs bestünden, werde er keine Flugfreigabe erteilen. Er wolle sich da auch von den Fluggesellschaften nichts vorschreiben lassen, so Ramsauer im Ersten Deutschen Fernsehen. Der Flughafenverband ADV sprach sich für ein europaweit abgestimmtes Vorgehen aus.

Kritik von Lufthansa und Air Berlin



Die Fluggesellschaften in Deutschland übten scharfe Kritik an dem Flugverbot und am Vorgehen der Behörden. Lufthansa und Air Berlin hatten am Samstag mehrere Langstreckenflugzeuge ohne Passagiere unter Sichtflugbedingungen auf der zuverlässigen Flughöhe von 3000 Metern überführt. Die technische Überprüfung der Maschinen nach der Landung habe keinerlei Schäden ergeben.

Keine Kratzer an den Maschinen

Lufthansa-Sprecher Walther sagte, durch das Flugverbot entstehe "ein volkswirtschaftlicher Schaden in Milliardenhöhe. Darum fordern wir für die Zukunft, dass vor einem Flugverbot verlässliche Messungen vorliegen müssen". Air-Berlin-Chef Joachim Hunold äußerte sich verwundert darüber, "dass die Testflüge keinerlei Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Luftsicherheitsbehörden gefunden haben".


"Wir müssen nach Sicherheit handeln"

Die Deutsche Flugsicherung DFS und der deutsche Wetterdienst DWD wiesen die Kritik der Airlines zurück. Sie seien an verbindliche Vorgaben gebunden. "Wir müssen nach Sicherheit handeln, nicht nach Wirtschaftlichkeit", sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek. Die Vorschriften seien international verbindlich, insofern handelten die anderen europäischen Länder genauso.

Sonderkonferenz der EU-Minister

Die Europäische Union setzte aufgrund der Situation in der Luftfahrt eine Sonderkonferenz der Verkehrsminister an. Die Sitzung soll nach Angaben der spanischen EU-Ratspräsidentschaft an diesem Montag per Videokonferenz abgehalten werden. Seit vergangenem Donnerstag sind nach Angaben der Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol 63.000 Flüge wegen der Aschewolke aus Island abgesagt worden. Im Süden ist inzwischen das Gebiet bis nach Mallorca von dem Flugverbot betroffen. Hunderttausende Reisende sitzen fest. Viele versuchen, sich mit Zügen, Mietwagen oder Bussen durchzuschlagen


Zu chaotischen Bedingungen hat die Sperrung des Luftraumes auch bei der Deutschen Bahn geführt. In den Bahnhöfen bildeten sich am Wochenende lange Schlangen. Etliche Züge waren nach Agenturberichten überfüllt. Die ICE-Strecke zwischen Montabaur und Limburg musste fast zehn Stunden gesperrt werden, nachdem ein ICE-Zug bei voller Fahrt eine Tür verloren hatte. Die Tür schlug in einem entgegenkommenden Zug ein. Sechs Reisende wurden leicht verletzt.

Vulkan gibt keine Ruhe

In Island gehen Meteorologen und Vulkanologen davon aus, dass der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjalla noch Tage, vielleicht sogar Wochen oder Monate riesige Mengen Dampf und Asche in die Atmosphäre spucken wird.

Autoren: Marko Langer / Christian Walz (dpa, rtr, afp, apd)
Redaktion: Pia Gram


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