Himmel über Europa bleibt leer .Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjalla sorgt weiter für Stillstand im Luftraum über Europa

Frühestens am Sonntag um 14.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit werde die Sperre aufgehoben, teilte die Deutsche Flugsicherung am Samstag (17.04.2010) mit. Eine weitere Verlängerung gilt als möglich. In insgesamt 17 europäischen Staaten ruht der Flugverkehr. Die Pariser Flughäfen bleiben sogar bis mindestens Montagmittag geschlossen.

Die Wolke hängt wie eine gespreizte Zange über Skandinavien und Mitteleuropa und schiebt sich weiter in Richtung Südosten. Nur über Litauen, Lettland und Weißrussland war noch eine Lücke. Im Süden waren am Samstag nur noch Portugal, Spanien, Mittel- und Süditalien, Teile des Balkans, Griechenland und ein schmaler Gürtel an der Schwarzmeer-Region noch nicht von Luftraumsperrungen betroffen, wie die EU-Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol berichtete.

Vulkan auf Island weiter aktiv

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Der Gletschervulkan auf Island stößt weiter Rauch und Asche in die Atmosphäre. Der Wind auf der Atlantikinsel weht weiter in südliche Richtung. Das bedeutet, dass die Aschewolke weiter auf Europa zutreibt. Das Wetter im südlichen Island sei gut, teilte das meteorologische Institut in Reykjavik mit. Damit fällt vorerst auch Regen als Hoffnung für den Flugverkehr aus. Er würde das Aufsteigen der Vulkanwolke in große Höhen und damit die Ausbreitung über Europa verhindern.

Die Vulkanasche kann die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen und die Fenster blind machen, weil sie wie ein Sandstrahl wirkt. In den vergangenen zwanzig Jahren sind nach Angaben von Experten Flugzeuge etwa 80-mal in Vulkanasche geraten. Dabei wurden 20 Maschinen beschädigt. In zwei Fällen entgingen Passagierflugzeuge nur knapp einem Absturz.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wies darauf hin, dass Menschen mit Asthma, Bronchitis oder Lungenaufblähung wegen der Miniteilchen in der Aschewolke Probleme bekommen könnten. Allerdings nur, wenn die kleinen Partikel, die zurzeit noch in hoher Höhe fliegen, auf die Erde fallen.

Genervte Reisende - Überfüllte Züge

Auf den europäischen Flughäfen sitzen weiterhin zehntausende Reisende fest. Allein auf den Kanarischen Inseln, auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln konnten bis Freitagabend mehr als 50.000 Urlauber nicht in ihre Heimatländer zurückfliegen.


In Deutschland versuchen viele Reisende mit der Eisenbahn, mit Bussen oder Mietwagen weiterzukommen. Obwohl die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben mehr Züge und Personal einsetzt, waren viele Züge hoffnungslos überfüllt, viele Reisende fanden keinen Sitzplatz und saßen oder lagerten in den Gängen. "Es ist einfach nur schrecklich", erzählte ein Reisender im Berliner Hauptbahnhof einem Reporter der Deutschen Presseagentur. Er habe eigentlich zurück nach Frankreich fliegen wollen. Jetzt wolle er versuchen, mit der Bahn nach Hause zu kommen. "Und nun stehe ich hier seit einer Stunde in der Schlange. Das ist alles eine Katastrophe".

Merkel fährt durch Italien

Eine "Katastrophe" die auch auf die Politik durchschlägt. Bundeskanzlerin Angela Merkel kann wegen der Aschewolke weiterhin nicht nach Deutschland zurück. Auf ihrem Rückflug aus den USA hatte sie am Freitag einen Zwischenstopp in Portugal einlegen müssen. Am Samstag flog sie von Lissabon nach Rom. Von der italienischen Hauptstadt fuhr die Merkel mit einem Fahrzeugkonvoi nach Südtirol. In Bozen wollen die Kanzlerin und ihre Delegation dann übernachten, hieß es aus Regierungskreisen.

Die fünf in Afghanistan verletzten Bundeswehr-Soldaten, die in Begleitung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden sollten, bleiben wegen der Luftraumsperrungen vorerst in der Türkei. Zwei der verletzten Soldaten würden bis auf weiteres im Amerikanischen Krankenhaus der türkischen Metropole behandelt, sagte Guttenberg nach Angaben von Diplomaten in Istanbul. Die fünf Bundeswehrsoldaten waren am Donnerstag durch eine Sprengfalle verletzt worden. Bei dem Anschlag wurden drei deutsche Soldaten getötet, ein vierter starb einige Stunden später bei einem Taliban-Angriff in der Region Baghlan.

Tagelange Beeinträchtigungern erwartet

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer wies darauf hin, dass es nach Aufhebung des Flugverbots noch tagelang zu Beeinträchtigungen im Luftverkehr kommen könnte. "Schon nach dem Streik bei der Lufthansa haben wir erlebt, dass es einige Tage dauern kann, bis der Flugverkehr wieder reibungslos und störungsfrei läuft", sagte der CDU-Politiker der "Passauer Neuen Presse". "Jetzt haben wir es mit einer ungleich größeren Herausforderung zu tun."


Um die Flugzeuge nach einem Ende der Luftraumsperrung an der richtigen Stelle zu haben, brachte die Lufthansa mehrere Langstreckenmaschinen im Sichtflug und ohne Passagiere von München nach Frankfurt am Main. Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften forderte die Beschränkungen für Nachtflüge vorübergehend aufzuheben, sobald die Flugsicherung den Luftraum wieder freigegeben habe. Um festsitzende Passagiere so schnell wie möglich an ihre Ziele zu bringen, zähle dann "jede Stunde, die wir fliegen dürfen - auch nachts", sagte BDF-Geschäftsführer Michael Engel.

Autor: Michael Wehling (dpa/rtr/afp/apn)
Redaktion: Reinhard Kleber

fuente. http://www.dw-world.de

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