Islands Vulkan zwingt Flugverkehr in die Knie

Auf der wichtigsten Drehscheibe des europäischen Flugverkehrs in Heathrow mussten am Donnerstag (15.04.10) hunderttausende Passagiere mit der Absage ihrer Flüge leben. Auch die Airports Gatwick und Stansted blieben vorerst dicht. Die Flugbehörden in Irland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden kapitulierten ebenfalls vor den in zehntausend Metern Höhe vorbeiziehenden Aschewolken des Vulkans und schlossen ihren Luftraum ganz oder teilweise. In den übrigen Teilen Europas wurden ungezählte Flüge in die gesperrten Gebiete gestoppt. In Deutschland wurden die Großflughäfen in Berlin und Hamburg bis auf weiteres gesperrt.



Der Gletschervulkan auf Island hatte am Vortag zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen gespuckt. Sein Krater stößt eine gewaltige Säule aus Rauch und Asche in den Himmel. Der Wind treibt diese in östlicher Richtung über den europäischen Kontinent. Lava-Asche gilt Fachleuten als zu gefährlich für die Düsentriebwerke und beeinträchtigt außerdem die Sicht der Piloten.

Vulkan Katla bereitet noch mehr Sorgen

Islands Wetterbehörde meldete eine mindestens acht Kilometer hohe Rauchwolke. Geophysiker deuteten dies als sicheres Zeichen, dass sich heißes Magma durch das 200 Meter dicke Eis über dem Krater des Vulkans frisst. Das Schmelzwasser fließt in Sturzbächen in tiefer liegende Gebiete. Den letzten Ausbruch am Eyjafjalla-Gletscher gab es 1821. Noch mehr Sorge bereitet der Vulkan Katla. Er liegt ebenfalls unter dickem Gletschereis und ließ zuletzt 1918 seine Lava strömen.



Wegen der aktuellen Behinderungen in Skandinavien konnten der norwegische König Harald V. und Königin Sonja nicht wie geplant zum 70. Geburtstag der dänischen Königin Margrethe nach Kopenhagen fliegen. Ministerpräsident Jens Stoltenberg saß in New York fest, weil sein Rückflug abgesagt wurde. Auf die Frage nach der Dauer des Flug-Chaos hielt auch die Sprecherin der isländischen Luftfahrtbehörde, Hjördis Gudmundsdóttir, in Reykjavik nur wenig Trost bereit: "Das wissen nur die Wettergötter. Es kann ein paar Tage dauern, aber auch ein paar Jahre."

Autor: Gerd Winkelmann (dpa, afp, rtr, ap)

Redaktion: Susanne Eickenfonder

fuente: http://www.dw-world.de

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