Ölkatastrophe im Golf von Mexiko

Im Prinzip versuchen sie, einen Korken in eine Champagnerflasche zu stecken", fasste ein Sprecher der Mid-Continent Oil &Gas Association das Drama zusammen, das sich derzeit im Golf von Mexiko abspielt. Und das dürfte noch untertrieben sein. Denn entgegen der ersten Behauptungen hat die gesunkene Bohrinsel "Deepwater Horizon" die offenen Förderrohre nicht vollständig zugestopft: Täglich fließen mehr als 1000 Barrel Öl (160.000 Liter) in den Ozean.



Bemerkt wurde der Ölaustritt unter Wasser erst am Wochenende (25.04.2010), vermutlich aber strömt das Öl schon seit Tagen ungebremst in die Natur.



Riesiger Ölteppich



Auf der Wasseroberfläche hat sich ein riesiger Ölteppich gebildet. Die US-Küstenwache versucht verzweifelt, ihn mit einer großen Räum- und Säuberungsaktion unter Kontrolle zu bringen. Dabei wird das Öl eingedämmt und vorsichtig abgesaugt. Medienberichten zufolge hat der Ölteppich mittlerweile eine Größe von mehr als 32 mal 32 Kilometern - und wird Stunde um Stunde größer.






Reperatur dauert vielleicht Monate



Jetzt wird fieberhaft daran gearbeitet, die Löcher in der Förder-Pipeline zu verschließne. Das aber ist hochkompliziert: Die Lecks sind in 1525 Metern Tiefe auf dem Meeresboden. Nur U-Boote und schweres technisches Gerät wie spezielle Tauchroboter können überhaupt dort unten arbeiten. Eine Sprecherin der Küstenwache erklärte, im günstigsten Fall würde es Tage dauern, den Schaden zu beheben - im schlimmsten Fall noch mehrere Monate.



Natur-Katastophe droht



Umweltschutz-Organisationen befürchten eine gigantische Naturkatastrophe im Golf von Mexiko. Sollte der Ölteppich nicht eindämmt werden können, droht tausenden Seevögeln und anderen Tieren ein qualvoller Tod. Denn die Unglückstelle liegt nur 60 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Louisana, der ein empfindliches Ökosystem mit Wasservögeln, Garnelen und Austernbänken hat.



Elf Arbeiter vermutlich tot



Auf der Bohrinsel hatte es am Dienstag aus noch ungeklärten Gründen eine schwere Explosion gegeben. Daraufhin brannte die Plattform erst lichterloh und versank zwei Tage später im Ozean. Bei dem Unglück starben vermutlich elf Arbeiter, sie werden immer noch vermisst. Auch eine dreitägige Suche mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen blieb erfolglos - und wurde jetzt eingestellt. Die Männer hätten keine realistische Überlebenschance, hieß es.



Alle elf Mitarbeiter hatten sich Augenzeugenberichten zufolge unmittelbar in der Nähe der Explosionsstelle auf der Plattform befunden. Weitere 115 Arbeiter hatten sich rechtzeitig von der Bohrinsel retten können, 17 von ihnen kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus.



Gigantische Fördermengen


Die Bohrinsel wurde vom Ölkonzern BP betrieben und gehört der Firma Transocean, dem weltgrößten Betreiber von Bohrprojekten auf See. Mehr als eine Million Liter Öl waren täglich auf der Plattform gepumpt worden, außerdem lagerten dort mehr als 2,5 Millionen Liter Diesel.





Autorin: Anna Kuhn-Osius (ap, dpa, afp, rtr)

Redaktion: Hartmut Lüning

fuente: http://www.dw-world.de

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