Libyen :Viele Tote bei Protesten gegen Gaddafi

Libyen :Viele Tote bei Protesten gegen Gaddafi



Aus Libyen kommen immer neue Berichte über Proteste und Ausschreitungen. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Osten des Landes wurden nach Agenturberichten mindestens 50 Menschen getötet.



Die meisten Opfer seien erschossen worden, sagte der Leiter eines Krankenhauses in der Stadt Benghasi. Außerdem seien rund 100 Menschen schwer verletzt worden. Es habe sich eine echte Tragödie abgespielt, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Arzt. In der Hafenstadt hätten sich erneut Zehntausende Menschen versammelt, um gegen den seit 41 Jahren regierenden Machthaber Muammar el-Gaddafi zu protestieren.





Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gab es bislang nicht. Journalisten ist der Zugang nach Benghasi verwehrt. Ohnehin gibt es keine unabhängigen Medien im Land. Nach bisher vorliegenden Informationen ist es aber so, dass Gaddafi mit Gewalt gegen die Protestbewegung in seinem Land vorgeht. Nach Berichten der Opposition starben innerhalb von zwei Tagen mindestens 200 Menschen. Elitetruppen des Regimes sollen auch am Sonntag (20.02.2011) wieder auf Demonstranten geschossen und sogar Panzerfäuste eingesetzt haben.



Wie im Bürgerkrieg?



Der arabische Sender Al-Dschasira sprach angesichts der Lage in Benghasi von bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Doch auch in der Hauptstadt Tripolis und in der Küstenstadt Misurata, der drittgrößen Stadt des Landes, soll es Massenproteste gegeben haben.





Die amtliche libysche Nachrichtenagentur Jana machte "ausländische Elemente" für die Gewalt verantwortlich. Diese Kräfte, so hieß es in dem Bericht, seien "Teil einer israelischen Verschwörung zur Destabilisierung der Länder in Nordafrika sowie des Libanons und des Irans".



Die Regierung in Tripolis äußerte sich nicht zu den Unruhen. Rund 50 führende muslimische Geistliche allerdings forderten die Behörden in einem gemeinsamen Appell auf, das Blutvergießen zu beenden. "Bringt nicht Eure Brüder und Schwestern um. Stoppt das Massaker jetzt", hieß es in einer an die Nachrichtenagentur Reuters geschickten Erklärung.



USA und EU zeigen sich tief besorgt



Die US-Regierung zeigte sich tief besorgt über die Lage in Libyen. Es gebe glaubhafte Berichte über Hunderte Tote, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Die Regierung in Tripolis müsse sich an ihre Selbstverpflichtung halten und wie versprochen das Recht auf friedliche Demonstrationen schützen. Auch die EU rief Libyen zur Einhaltung der Menschenrechte auf. Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte seine Reisehinweise für Libyen. Aufgrund der angespannten Lage werde von allen Reisen dorthin abgeraten.



Nicht nur in Libyen, sondern auch in Algerien, Jemen, Bahrain, Oman und Kuwait gab es weitere Demonstrationen für Demokratie und soziale Reformen. Erstmals wurden auch aus Marokko Proteste gemeldet.



Autor: Marko Langer (rtr, dpa, dapd)

Redaktion: Siegfried Scheithauer









fuente: http://www.dw-world.de/ 

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