Europa | 13.09.2011 .Die Angst vor dem großen Euro-Knall .Die Angst vor einer Verschärfung der Euro-Krise wächst. Jetzt zeigte sich auch US-Präsident Obama besorgt über die globalen Folgen. Und die Bundesregierung? Die streitet über einen möglichen Staatsbankrott Griechenlands.

Europa | 13.09.2011 .Die Angst vor dem großen Euro-Knall .Die Angst vor einer Verschärfung der Euro-Krise wächst. Jetzt zeigte sich auch US-Präsident Obama besorgt über die globalen Folgen. Und die Bundesregierung? Die streitet über einen möglichen Staatsbankrott Griechenlands.

Früher galt die ökonomische Weisheit: "Wenn die USA husten, bekommt Europa eine Lungenentzündung." Doch das gilt heute nicht mehr. Deswegen äußerte sich US-Präsident Barack Obama äußerst besorgt über mögliche globale Folgen der Euro-Krise. "Wir leben heute in einer integrierten Weltwirtschaft. Das, was jenseits des Atlantiks oder des Pazifiks geschieht, hat gewaltigen Einfluss auf Amerika, auf unseren gesamten Kontinent, nicht nur auf die USA."

In einem Interview mehrerer Nachrichtenagenturen rief Obama die Europäer deshalb zum Kampf gegen die Schuldenkrise auf. Es ist nicht nur die prekäre Lage in Griechenland, die ihm die Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Obama machte vielmehr klar, dass seine Regierung auch die Haushaltskrisen in Italien und Spanien argwöhnisch betrachtet: "So lange die Euro-Krise nicht gelöst ist, werden wir weiterhin Schwächen in der Weltwirtschaft sehen."

Auch Japan zeigt sich besorgt

Obama appellierte an die Regierungschefs der Eurozone, "eine Entscheidung darüber zu fällen, wie sie die Währungsintegration mit einer effektiveren und abgestimmten Haushaltspolitik zusammenbringen". Sprich: Wie Schulden abgebaut werden können. Doch nicht nur der US-Präsident äußerte seine Befürchtungen vor einer Verschärfung der Euro-Krise. Auch die japanische Regierung zeigte sich besorgt: Man erwarte alle denkbaren Schritte Europas, um eine Staatspleite Griechenlands zu verhindern, sagte Finanzminister Jun Azumi am Dienstag (13.09.2011) in Tokio.

Die Angst vor einem Staatsbankrott Griechenlands hatte am Montag neue Nahrung bekommen, nachdem der deutsche Wirtschaftsminister und Vizekanzler Philipp Rösler sich in einem Zeitungsbeitrag gegen "Denkverbote" gewehrt und eine "geordnete Insolvenz" Griechenlands ins Gespräch gebracht hatte.

Merkel pfeift Rösler zurück

Wenn deutsche Spitzenpolitiker sich so äußern, wird Europa hellhörig. Und der Hauptbetroffene dieser Aussagen, der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou, zeigte sich wenig angetan: "In einigen Staaten der EU haben wir leider gesehen, dass die antieuropäischen Stimmen lauter werden", klagte er. Papandreou beteuerte nochmals, dass Griechenland alle Auflagen erfüllen werde, koste es politisch für ihn persönlich, "was es wolle". "Wir müssen beweisen, dass Griechenland es schaffen wird - egal, wie hoch die Messlatte liegt."

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte verstimmt auf den Vorstoß ihres Stellvertreters: In einem Rundfunkinterview sagte sie, eine unkontrollierte Zahlungsunfähigkeit Griechenlands müsse um jeden Preis verhindert werden, denn die Gefahr eines Übergreifens auf andere Länder sei sehr groß. "Und deshalb sollte jeder auch seine Worte sehr vorsichtig wägen", mahnte die Kanzlerin mit Blick auf Rösler. "Was wir nicht brauchen können, ist Unruhe auf den Finanzmärkten. Die Unsicherheiten sind schon groß genug."

Jetzt soll China helfen

Europa ist in der Währungskrise, die USA sind dem Staatsbankrott selbst nur knapp entronnen und auch Japans Wirtschaft dümpelt vor sich hin: So erscheint China für viele als die starke Kraft, die helfen kann. Der italienische Wirtschaftsminister Giulio Tremonti bestätigte am Dienstag Berichte, wonach er mit führenden Investment-Vertretern Chinas zusammengekommen ist. Die Wirtschaftszeitung "Financial Times" hatte zuvor gemeldet, Italien habe China um den Ankauf von Staatsanleihen im großen Stil gebeten. Auch solle China in italienische Unternehmen investieren.

Die Meldung sorgte für Kurssteigerungen an den Börsen in New York und Tokio. Auch der Euro, der in den vergangenen Tagen unter Druck geraten war, legte deutlich zu. Auch Italien ist hoch verschuldet; Ministerpräsident Silvio Berlusconi steht unter internationalem Druck, Reformen zur Sanierung des Staatshaushalts auf den Weg zu bringen.

China hatte bereits vor Monaten signalisiert, verstärkt Schulden einzelner Euro-Länder aufkaufen zu wollen - auch wenn diese Schuldpapiere von den internationalen Rating-Agenturen schlecht bewertet werden. Weil schätzungsweise ein Viertel der chinesischen Währungsreserven in Euro-Anleihen investiert sind, hat Chinas Regierung ein Eigeninteresse, den angeschlagenen Euro-Staaten unter die Arme zu greifen.

Autor: Martin Muno
Redaktion: Marion Linnenbrink



fuente. Deutsche Welle , http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15382816,00.html

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