Philippinen 17.12.2011 Hunderte Tote nach Sturm über Philippinen
Bei schweren Unwettern auf den Philippinen sind mehr als 430 Menschen ums Leben gekommen. Noch steigen die Opferzahlen stündlich. Eine Sturzflut überraschte die betroffenen Regionen in der Nacht.
Nach den schweren Regenfällen im Süden der Philippinen werden am Samstag (17.12.2011) noch fast 400 Menschen vermisst. Der Sturm "Washi" hatte das Unwetter ausgelöst, das mehr als zwölf Stunden andauerte. In mehreren Flüssen schwoll das Wasser in kürzester Zeit an, trat über die Ufer und strömte in einigen Gemeinden wie eine meterhohe Wasserwand durch die Straßen.
Am schwersten betroffen sind die Hafenstädte Cagayan de Oro und Iligan auf der Insel Mindanao, wo große Gebiete überschwemmt wurden. Ein Militärsprecher sagte, allein in Cagayan de Oro seien mindestens 97 Menschen gestorben. In Iligan kamen demnach mindestens 75 Menschen ums Leben.
20.000 Soldaten im Einsatz
Im Fernsehen waren zusammengebrochene Hütten und Häuser zu sehen. Auf dem Meer trieben Holzplanken, auf der Küstenstraße türmten sich Autos übereinander, Bäume waren entwurzelt, Strommasten umgeknickt. Der Bürgermeister der 100.000-Einwohner-Stadt Iligan, Lawrence Cruz, sprach von der "schlimmsten Flut in der Geschichte" der Stadt, die sonst meist von schweren Unwettern verschont bleibt.
Nach Angaben des Chefs der Zivilschutzbehörde, Benito Ramos, wurden 400 Menschen in den beiden am schwersten betroffenen Städten gerettet. Hunderte Helfer seien im Einsatz, um nach Verletzten zu suchen. Die Regierung hat rund 20.000 Soldaten zur Katastrophenhilfe mobilisiert.
Der 19. tropische Wirbelsturm 2011
Nach Angaben der philippinischen Wetterbehörde zog der Sturm inzwischen in westlicher Richtung an der Nachbarinsel Negros vorbei. In der Nacht zum Sonntag könnte er demnach auf die Insel Palawan treffen. Die Spitzengeschwindigkeit des Unwetters bezifferte die Behörde auf 75 Stundenkilometer.
"Washi" ist der 19. tropische Wirbelsturm, der die Philippinen in diesem Jahr heimsucht. Der Jahresdurchschnitt liegt nach Angaben des nationalen Wetterdienstes bei 20. In jüngster Zeit besonders verheerend waren die Stürme "Durian" und "Fengshen", die im November 2006 sowie im Juni 2008 insgesamt fast 2800 Menschen das Leben kosteten. Mehr als 800 Menschen starben allein durch den Untergang einer Fähre.
Autor: Michael Borgers (dpa, afp, dapd)
Redaktion: Eleonore Uhlich
fuente: Deutsche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15609586,00.html
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