UN-Klimaverhandlungen auf der Kippe






Nachdem die UN-Klimaverhandlungen in Durban am Freitag in die Verlängerung gingen, stehen die Verhandlungen nunmehr auf der Kippe. Wann und ob das Abschlussdokument zur Abstimmung kommt, ist weiterhin ungewiss.



"Indaba" wird die repräsentative Ministerrunde der UN-Klimaverhandlungen in Durban genannt, die bis zum Schluss sozusagen die Vorentscheidungen für das Plenum diskutieren. Eigentlich ist eine "Indaba" in der Zulu- und Xhosa-Tradition ein Treffen der Weisen, die bis zum Konsens weiter diskutieren.









Grundsätzlich eine gute Idee, nur stimmt der Zeitrahmen nicht, warnte der deutsche Umweltminister Norbert Röttgen am Samstagmorgen: "Wir sind sehr, sehr spät dran, viel später als geplant." Der Minister wollte aber am späten Samstagnachmittag nicht aufgeben: "Man kann immer noch nicht sagen, ob es ein Ergebnis geben wird oder nicht", sagte Röttgen.







Viele Delegationen schon weg







Viele Delegationen mussten allerdings schon abreisen, weil sich die Flüge nicht mehr umbuchen ließen und bis in den Nachmittagsstunden stand noch nicht einmal fest, wann das abschließende Plenum stattfinden würde – und ob überhaupt. "Das Risiko des Scheiterns ist extrem hoch. Damit wird der jetzt so aufgestellte Klimaprozess auch scheitern", kommentierte der Greenpeace Klimaexperte Martin Kaiser.







Vor allem die Europäische Union drängt zusammen mit den ärmsten Entwicklungsländern und den kleinen Inselstaaten auf konkrete Ergebnisse. Seit Jahren werden die Verhandlungen blockiert, allen voran von den USA, China und Indien. In Durban hat die Europäische Union nun den Druck erhöht. Das Angebot der EU: Sie stimmt für eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls und geht dafür bis 2017 verbindliche Emissionsreduzierungen für die EU-Mitgliedsstaaten ein.









Dafür verlangt die EU, dass in Durban ein erster Rahmen für ein umfassendes Klimaabkommen gesetzt wird, mit dem ab 2015 auch die Treibhausgasemissionen von Schwellenländern wie China, Indien, Brasilien und Südafrika verbindlich begrenzt werden sollen. Sie haben bisher unter dem Kyoto-Protokoll keine Verpflichtungen.







Kyoto als "Arche Noah"







Sollte die Rechnung aufgehen, so, wäre zumindest das sonst totgesagte Kyoto-Protokoll gerettet: "Das Kyoto-Protokoll hat hier neues Leben eingehaucht bekommen, denn es könnte als die Arche Noah des Klimaprozesses tragen, weil dort die USA keine Mitbestimmung hat", sagte Greenpeace-Experte Martin Kaiser. Dann könnte sozusagen eine "Koalition der Willigen" im Rahmen des Kyoto-Protokolls notfalls auch ohne die Bremser agieren, vor allem ohne die USA, die dem Kyoto-Protokoll ohnehin nicht ratifiziert hat.







Verschiebung möglich







Mit den Emissionsbegrenzungen, die bis jetzt auf dem Tisch sind, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Erde eine globale Erwärmung von fast vier Grad erleben wird. Die 194 Staaten und Staatengemeinschaften, die der UN-Klimarahmenkonvention beigetreten sind, haben sich im letzten Jahr in Mexiko politisch zu dem zwei Grad Ziel bekannt. Ob diese Lücke nun in Durban zumindest ansatzweise geschlossen werden kann, wird immer unwahrscheinlicher.







Die letzte Möglichkeit vor einem absoluten Scheitern wäre es, die Verhandlungen zu unterbrechen, um sie dann im nächsten Jahr an einem anderen Ort fortzusetzen. Einen solchen Fall gab es im Jahr 2000 gegeben, als die Klimakonferenz in Den Haag nicht rechtzeitig zu einem Ergebnis kam und rund ein halbes Jahr später in Bonn fortgesetzt wurde.







Autorin: Helle Jeppesen



Redaktion: Oliver Samson

fuente: Deutsche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6678372,00.html

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