Naturkatastrophen | 26.02.2011 Weitere Opfer in Neuseeland geborgen .Nach dem Erdbeben in Neuseeland konnten bislang 145 Leichen geborgen werden. Die Zahl der Toten wird noch steigen, da etliche Menschen vermisst werden. Die Rettung wird durch Nachbeben erschwert

Naturkatastrophen | 26.02.2011 Weitere Opfer in Neuseeland geborgen

Nach dem Erdbeben in Neuseeland konnten bislang 145 Leichen geborgen werden. Die Zahl der Toten wird noch steigen, da etliche Menschen vermisst werden. Die Rettung wird durch Nachbeben erschwert.


In Neuseeland haben Rettungskräfte bis Samstag (26.02.2011) 145 Todesopfer des schweren Erdbebens geborgen. Viele Opfer werden allerdings noch unter den Trümmern eingestürzter Gebäude in Christchurch vermutet. Noch würden rund 200 Menschen vermisst, sagte der Polizeichef der zweitgrößten neuseeländischen Stadt, Dave Cliff. Darunter seien auch Ausländer aus mehr als 20 Staaten. Hoffnungen, noch Überlebende des Bebens vom vergangenen Dienstag zu finden, gibt es kaum mehr. Zuletzt war am Mittwochnachmittag ein Mensch lebend geborgen worden.


Erste Beerdigungen am Montag



Am Montag werden die ersten Opfer beigesetzt. Für Dienstagmittag um 12.51 Uhr Ortszeit - genau eine Woche nach dem Beben der Stärke 6,3 - kündigte Regierungschef John Key zwei landesweite Schweigeminuten an. Als erstes Bebenopfer soll ein fünf Monate altes Baby beigesetzt werden. Wie der "New Zealand Herald" berichtete, war der kleine Baxtor 13 Tage nach dem Beben vom 4. September vergangenen Jahres geboren und vor einer Woche bei dem letzten Erdbeben von einem herunterfallenden Fernseher erschlagen worden. Polizeichef Cliff sagte, dass alles für die rasche Identifizierung der Opfer getan werde, damit die Leichen so schnell wie möglich den Angehörigen übergeben werden könnten. Vielfach seien die Opfer aufgrund der schweren Verletzungen aber nicht mehr zu erkennen.



Nachbeben behindern Rettungsaktionen


Die Arbeiten der Rettungskräfte konzentrierten sich am Samstag auf die Trümmer dreier eingestürzter Gebäude im Zentrum von Christchurch, in denen noch weit über hundert Menschen vermutet wurden. Die Arbeit der Helfer wurde durch Nachbeben behindert. Bis Samstagnachmittag (Ortszeit) bebte die Erde neunmal mit Stärken von bis zu 4,1.


Wie der für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben zuständige Minister Gerry Brownlee sagte, muss im Geschäftsviertel im Zentrum von Christchurch rund ein Viertel aller Häuser wegen schwerer Schäden abgerissen werden. Dieser Bereich der Innenstadt werde für einige Monate gesperrt bleiben, sagte er. Bislang seien 4600 Gebäude der Stadt von Experten als sicher eingestuft worden. 500 Häuser dürften wegen Erdbebenschäden nur noch eingeschränkt benutzt und 341 weitere müssten auf jeden Fall abgerissen werden, so der Minister weiter.


Sachschäden in Milliardenhöhe


Am Samstag hatten rund 80 Prozent der Haushalte in Christchurch wieder Strom, bei rund der Hälfte kam auch wieder Wasser aus den Leitungen. Nach wie vor kommt es vereinzelt zu Plünderungen in der Stadt, obwohl die Polizei - durch 300 zusätzliche Kollegen aus Australien und hunderte Militärangehörige unterstützt - massive Präsenz zeigt.


Der Sachschaden ist noch nicht genau absehbar. Während Brownlee die Kosten des Wiederaufbaus auf über 7 Milliarden US-Dollar schätzt, geht die Handelskammer von Christchurch von Kosten in Höhe von bis zu 20 Milliarden Dollar aus. Die Stadt auf der neuseeländischen Südinsel war am Dienstagmittag von dem Beben der Stärke 6,3 erschüttert worden. Es war bereits das zweite schwere Beben binnen eines halben Jahres und das verheerenste seit 80 Jahren.

Autorin: Annamaria Sigrist (dpa, rtr, dpad, afp)
Redaktion: Ulrike Quast


fuente. http://www.dw-world.de/

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