Beben in Italien macht Zehntausende obdachlos. Mittelitalien kommt nicht zur Ruhe. Innerhalb weniger Tage wurde die Region erneut von einem schweren Erdstoß erschüttert – dem heftigsten seit 36 Jahren. Es gibt zwar keine Todesopfer, aber viele, viele Obdachlose.

Ein Erdbeben der Stärke 6,6 hat Mittelitalien erschüttert. Es sei das stärkste im Land seit 1980, als im Süden Italiens 2735 Menschen ums Leben kamen, sagte der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio. Berichte über Tote gab es am Sonntag nicht, auch keine Vermisstenmeldungen. Etwa 20 Menschen seien verletzt worden, es schwebe aber niemand in Lebensgefahr, sagte Curcio. In der Ortschaft Ussita in der Region Marken wurden drei Verschüttete lebend aus Trümmern geborgen.

Allein in den Marken verloren mehr als 25.000 Menschen ihre Unterkunft. Das teilte der Präsident der Region, Luca Ceriscoli, mit. Hinzu kommen die Obdachlosen in der Region Umbrien, wo vor allem die Kleinstadt Norcia getroffen wurde. Viele Menschen wurden an die Küste gebracht, wo sie in Hotels und Turnhallen unterkamen. Die Behörden riefen die Einwohner auf, die Nacht in den Notunterkünften zu verbringen.

Renzi will helfen
Italiens Premierminister Matteo Renzi sagte den Betroffenen sofortige Hilfe zu und sprach ihnen sein Mitgefühl aus. "Wir werden alles wieder aufbauen: die Häuser, die Kirchen und die Geschäfte", versprach der Regierungschef. Er berief für Montag eine Sondersitzung des Kabinetts ein. In die Entscheidungen sollten auch die Spitzen der betroffenen Regionen und der Zivilschutz einbezogen werden. Papst Franziskus sagte, er bete für die Menschen in der betroffenen Region.

Das mittlerweile vierte heftige Beben binnen etwa zwei Monaten in der Region ließ historische Orte in sich zusammenfallen und zerstörte Jahrhunderte alte Kulturgüter. "Es ist alles eingestürzt", sagte der Bürgermeister der kleinen Gemeinde Ussita, Marco Rinaldi, der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. In dem Ort hatten bereits die Beben von vergangenem Mittwoch starke Schäden angerichtet. Fotos zeigen ausgelöschte Ortschaften, zerstörte Kirchen und Häuser, Schuttberge und tiefe Risse in den Straßen. Auf Fernsehbildern war sogar ein tiefer Riss in einem Berg zu erkennen.

Schwere Schäden in Norcia
Das Beben vom Sonntagmorgen hatte eine Stärke von 6,5, wie das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie sowie das Helmholtz-Zentrum in Potsdam mitteilten. Das Zentrum des Bebens lag nahe der Stadt Norcia, die für ihren mittelalterlichen Kern bekannt ist  und zu den 150 schönsten Ortschaften Italiens zählt. Auf der berühmten Piazza San Benedetto stürzte die Basilika aus dem 14. Jahrhundert ein. Sie ist dem Heiligen Benedikt gewidmet, der 480 in Norcia geboren wurde und den Benediktinerorden gegründet hat. Auch die Kathedrale Santa Maria Argentea und die Kirche San Francesco wurden zerstört. Die Stadt habe mit dem Erdbeben einen Teil ihrer Geschichte verloren, sagte der Kunsthistoriker Romano Cordella. Insgesamt seien Tausende Hinweise auf Schäden eingegangen, sagte die Generalsekretärin des Kulturministeriums, Antonia Pasqua Recchia.

Das jüngste Beben ereignete sich den Experten zufolge in etwa zehn Kilometern Tiefe. Es handelte sich erneut um ein Folgebeben der verheerenden Erdstöße im Sommer rund um das Bergstädtchen Amatrice, die 298 Menschen getötet hatten. Der Seismologe Frederik Tilmann vom Deutschen Geoforschungsinstitut in Potsdam sagte, die Beben regten sich gegenseitig an. Die Gefahr für die Menschen in der Region sei nicht gebannt, sagte der Seismologe Tilmann. Es werde " auf jeden Fall zu Nachbeben kommen." Auch die Wahrscheinlichkeit eines starken Bebens sei derzeit sehr viel höher als im langfristigen

Weitere Schäden in Armatrice

Erst am Mittwochabend hatten zwei starke Erdstöße die Region in Mittelitalien erschüttert, die bereits vor zwei Monaten von einem verheerenden Beben mit 298 Opfern heimgesucht worden war. Die meisten starben damals im Ort Amatrice, auch dort gab es am Sonntag neue Schäden. Für die Menschen in der bergigen Gegend könnte es zum Vorteil geworden sein, dass sie ihre Häuser schon nach einem der vorherigen Beben verlassen mussten, weil sie zerstört oder einsturzgefährdet waren. Viele übernachteten in ihren Autos oder an der Küste. Die italienische Regierung schätzte die Erdbebenschäden zuletzt auf rund vier Milliarden Euro. Das mittlere Italien ist eine derjenigen Regionen in Europa, die besonders häufig von schweren Erdstößen getroffen werden.

Fuente: Deutasche Welle, http://www.dw.com/de/beben-in-italien-macht-zehntausende-obdachlos/a-36205759

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