Deutschland .03.10.2011 .Am Einheitstag Appelle zu sozialem Engagement .Am 21. Jahrestag der Wiedervereinigung haben Spitzen von Politik und Gesellschaft zu Solidarität und sozialem Engagement aufgerufen. Die Einheit sei "keine Selbstverständlichkeit", sagte Bundeskanzlerin Merkel





Ein Festakt im früheren Plenarsaal des Bundestages in Bonn bildete am Montag (03.10.20111) den offiziellen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Bundespräsident Christian Wulff, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und weitere Vertreter der Öffentlichkeit würdigten damit den 21. Jahrestag der Wiedervereinigung. Da unter den Gästen alle deutschen Spitzenpolitiker waren, galten in Bonn besonders strenge Sicherheitsstandards.





Die Festrede hielt in diesem Jahr allerdings kein Politiker sondern der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle. Er forderte eine stärkere Beteiligung von Bürgern und Parlamenten an der Gestaltung Europas. Wohin Europa gehe, dürfe nicht in elitären Zirkeln entschieden werden. Darüber müsse vielmehr offen und ernsthaft gestritten werden, in den Parlamenten der Mitgliedsstaaten, im Europäischen Parlament und in der Öffentlichkeit. "Ohne eine lebendige Demokratie wird Europa nicht weiter wachsen".



Voßkuhle hob in seiner Festansprache zugleich das historische Verdienst der Ostdeutschen hervor, die ihre Freiheit errungen hätten. Mit der Wiedervereinigung seien zwei offene Wunden der Deutschen geschlossen worden, nämlich das Leben eines Drittels der Deutschen in Unfreiheit und dass die Bürger der Bundesrepublik ihre Freiheit nicht selbst erkämpft hätten. Die Bürger der ehemaligen DDR hätten damit eine "Leerstelle" in der deutschen Geschichte gefüllt. "Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern der damaligen DDR, steht das kaum zu überschätzende und alleinige Verdienst zu, uns Deutschen das einzigartige und berauschende Gefühl selbsterkämpfter Freiheit geschenkt zu haben. Dafür gebührt Ihnen ewiger Dank", sagte Voßkuhle.







 Auf dem Festakt würdigte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannerlore Kraft (SPD) die deutsche Wiedervereinigung als einen "Sieg der Demokratie über die Diktatur". Die Erinnerung daran dürfe auch 21 Jahre später "nicht zu einer Routine werden, wir müssen sie lebendig halten", sagte die Bundesratspräsidentin.







Die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit hatten bereits am Vormittag begonnen. Den Auftakt bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche in Bonn, den der Präses der evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, der katholische Kölner Erzbischof Joachim Meisner und der orthoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos, gestalteten.







Keine besondere Gefährdung erkennbar







Am Sonntag herrschte kurzzeitige Aufregung in den Medien, nachdem bekannt wurde, dass bereits am Samstag im Raum Bonn und in Offenbach in Hessen vier Männer vorübergehend festgenommen worden waren. Sie hätten sich offenbar illegal Waffen besorgen wollen und würden der Islamistenszene zugerechnet, hieß es. Allerdings seien bei Wohnungsdurchsuchungen weder Waffen noch sonstige gefährliche Gegenstände gefunden worden. Zudem gab es der Polizei zufolge keine konkreten Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Feiern in Bonn. Alle vier Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.







Nicht nur politisches Fest, sondern auch Bürger-Feier



Schon vor dem Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten hatte sich das Zentrum der früheren Bundeshauptstadt in eine Festmeile verwandelt. Bereits seit Samstagnachmittag wurde dort zugleich das 65-jährige Bestehen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gefeiert. Zahlreiche Straßen waren für den Autoverkehr gesperrt.







Unter dem Motto "Freiheit, Einheit, Freude" präsentierten sich bis zum Montagabend neben den 16 Bundesländern auch die Bundesbehörden, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Bonn, der frühere Sitz der Bundesregierung und des westdeutschen Parlaments.



Mit ihrem Beschluss, den Tag der Deutschen Einheit in diesem Jahr erstmals nicht in der Landeshauptstadt des gastgebenden Bundeslandes stattfinden zu lassen, wollte die Düsseldorfer Landesregierung der Stadt Bonn eine besondere Ehre erweisen: "Damit soll Bonn als Wiege der erfolgreichsten und friedvollsten deutschen Demokratie gewürdigt werden", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Sie ist derzeit auch Präsidentin des Bundesrates, der zweiten Parlamentskammer, in der die deutschen Bundesländer vertreten sind. Traditionell wird der Einheitstag jeweils in dem Bundesland ausgerichtet, das den Bundesratspräsidenten stellt.



Kinderfest beim Bundespräsidenten





Bereits am Sonntag hatte Bundespräsident Christian Wulf den Park seines Bonner Dienstsitzes Villa Hammerschmidt für ein Kinder- und Familienfest geöffnet. Dabei würdigte der Bundespräsident den Mut der ostdeutschen Bürger im Wendeherbst 1989. Vor 22 Jahren sei es mutigen Bürgern gelungen, die Mauer zum Einsturz zu bringen. "Die Menschen konnten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und unser Land konnte wieder vereint werden", sagte Wulff.



Ebenfalls am Sonntag wurde im Funkhaus der Deutschen Welle der "Einheitspreis - Bürgerpreis zur Deutschen Einheit" verliehen. Die Gewinner wurden für ihr Engagement im Annäherungsprozess zwischen Ost und West ausgezeichnet.



Auch Berlin feiert



Feiern und Volksfeste zum Tag der Deutschen Einheit gab es am verlängerten Wochenende auch in der Hauptstadt Berlin. Dort fand das Einheitsfest am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni statt. 750.000 Menschen kamen zu einem abendlichen Pop-Konzert und lauschten den Klängen von Chartstürmern wie Culcha Candela, Mando Diao oder Jennifer Rostock vor dem Brandenburger Tor.



Ein Brandenburger Tor als Nachbildung hatten die Berliner zum Deutschlandfest in Bonn geschickt. Das Symbol der deutschen Wiedervereinigung war die Präsentation der Bundeshauptstadt Berlin in der früheren Bundeshauptstadt Bonn.





Autor: Hartmut Lüning (afpd, epd, dapd, dpa)

Redaktion: Martin Schrader







fuente. Deustche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15432891,00.html

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