Neue Zweifel an Wulffs Kredit-Aussagen






Bundespräsident Wulff gerät weiter unter Druck: Das Magazin "Der Spiegel" will nachgewiesen haben, dass ein umstrittener Immobilienkredit anders als von Wulff dargestellt doch direkt von Unternehmer Geerkens kam.



Nur einen Tag nach dem öffentlichen "Bedauern" von Bundespräsident Christian Wulff über fehlende Angaben über einen Immobilienkredit wirft ein neuer Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" weitere Fragen auf. Das Magazin berichtete am Freitag (16.12.2011), dass doch der Unternehmer Egon Geerkens den Kredit über eine halbe Million Euro an Wulff vermittelt habe.



Geerkens soll die Verhandlungen 2008 selbst mit Wulff geführt haben, der damals noch Ministerpräsident in Niedersachsen war. Die Auszahlung des Darlehens für Wulffs Eigenheim sei anschließend über das Konto der Ehefrau, Edith Geerkens, erfolgt - für welches der Unternehmer jedoch eine Vollmacht gehabt habe.



Wer hat den Kredit vermittelt?



Bundespräsident Wulff hat bislang direkte Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmer bestritten - so auch bei einer Befragung vor dem niedersächsischen Landtag 2010. Damals hatte Wulff als Ministerpräsident auch den Hauskredit nicht erwähnt, weil dieser von Geerkens Frau stammte, wie Wulff nun begründete. Er erkenne an, dass dadurch ein falscher Eindruck entstanden sein könnte.



Der Bundespräsident hatte erst am Donnerstag sein Schweigen über die Modalitäten des Privatkredits bedauert und Fehler in seinen Angaben von 2010 eingeräumt. Den Vorwurf eines Fehlverhaltens wies er zurück. Er habe den Landtag korrekt darüber informiert, dass zwischen Egon Geerkens und ihm keine Geschäftsbeziehung bestanden habe. Auch die neuen Vorwürfe ließen Wulff und Geerkens über ihre Anwälte dementieren.





Der "Spiegel" berichtete indes, Egon Geerkens habe bestätigt, mit Wulff direkt über die Auszahlungsdetails des Kredits gesprochen zu haben. Dabei hätten beide vermeiden wollen, dass ihre Namen im Zusammenhang auftauchen. "Wir sind beide sehr bekannt in Osnabrück. Und ich wollte nicht, dass irgendein Bank-Azubi sieht, dass so viel Geld von mir an Wulff fließt", zitiert das Magazin Geerkens. Wulffs Anwälte bekräftigten jedoch noch einmal, dass der Kredit aus dem Vermögen von Edith Geerkens stammte. Die Sparkasse Osnabrück bestätigte ebenfalls die Auszahlung von ihrem Konto. Die Unterlagen könnten ab Montag bei Wulffs Anwaltsbüro in Berlin eingesehen werden.



Verschärfte Kritik



Sollten sich die neuen Vorwürfe bestätigen, sei dies für die Glaubwürdigkeit eines Bundespräsidenten "verheerend", sagte der Rechtsexperte der Grünen, Jerzy Montag. Damit hätte Wulff "nicht einmal formal die Wahrheit" im niedersächsischen Landtag gesagt.



Grüne und SPD in Niedersachsen wollen weiterhin eine Sondersitzung des Ältestenrates des Landtages abhalten, um weitere offene Fragen zu beantworten. Beispielsweise müsse geklärt werden, über welche Konten das Geld letztlich geflossen sei, sagte Stefan Wenzel, der Fraktionschef der Grünen im Landtag, der Nachrichtenagentur dpa. Die SPD wolle zudem wissen, ob Wulff noch öfter als bisher bekannt seine Ferien in den Häusern der Unternehmer Carsten Maschmeyer auf Mallorca und Egon Geerkens in Florida gemacht habe.



Autorin: Nicole Scherschun (dpa, rtr, afp)

Redaktion: Rolf Breuch





fuente:  Deutsche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15609027,00.html

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