Syrien 27.12.2011 Anti-Assad-Demonstranten empfangen Beobachter





Zehntausende Menschen haben in der syrischen Oppositionshochburg Homs bei der Ankunft der arabischen Beobachter gegen das Assad-Regime demonstriert. Die Armee zog Panzer zurück.



Mehr als 70.000 Demonstranten hätten am Dienstag (27.12.2011) in Homs gegen Präsident Baschar al-Assad demonstriert, unmittelbar nachdem Beobachter der Arabischen Liga in der drittgrößten syrischen Stadt eingetroffen seien, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London.



Oppositionelle fordern Schutz



Auf Videos, die im Internet-Dienst "Youtube" veröffentlicht wurden, sind Demonstranten zu sehen, die an die Adresse der Beobachter skandieren: "Wir wollen internationalen Schutz." Den Menschenrechtsaktivisten zufolge setzten die Sicherheitskräfte des Regimes Tränengas ein, als die Menge ins Zentrum von Homs marschieren wollte.



In der Stadt geht die Armee seit Wochen gegen Oppositionelle vor. Erst kurz vor Ankunft der Beobachter hätten die Regierungstruppen ihre Angriffe eingestellt. Noch am frühen Morgen habe es heftigen Beschuss gegeben, hieß es in Agenturberichten unter Berufung auf Aktivisten in Homs. Es habe wieder Tote und Verletzte gegeben.



Armee zieht Panzer ab



Allein am Montag waren bei Angriffen der Sicherheitskräfte des Regimes in Homs und Umgebung mehr als 30 Menschen getötet worden, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Vor Ankunft der arabischen Observateure habe die Armee elf Panzer aus dem Stadtteil Baba Amro abgezogen, meldete die Beobachtungsstelle weiter. Da das Regime eine unabhängige Berichterstattung blockiert, sind diese Angaben nicht von Journalisten zu überprüfen.



Beobachter treffen Gouverneur



Die Beobachter der Liga kamen in Homs zunächst mit Gouverneur Ghassan Abdul Aal zusammen. Der Leiter der Mission der Arabischen Liga, der sudanesische General Mohammed Ahmed Mustafa al Dabi, bescheinigte den syrischen Behörden, sie zeigten sich "sehr kooperativ". Dabi teilte mit, das Beobachterteam werde in Homs bleiben, er selbst nach Damaskus zurückkehren.





Rund 50 Beobachter waren am Montagabend in der syrischen Hauptstadt eingetroffen. Bis Jahresende soll ihre Zahl auf bis zu 200 Diplomaten und Experten aus arabischen Ländern steigen. Die Mission ist Teil eines Plans der Arabischen Liga zur Beendigung des Konflikts in Syrien. Der Friedensplan sieht außerdem ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten, einen Rückzug der Armee aus syrischen Städten und die Freilassung aller politischen Gefangenen vor.



UN: Mehr als 5000 Tote



Das Regime in Damaskus ist seit März mit einer zum Teil bewaffneten Protestbewegung konfrontiert, der auch desertierte Soldaten angehören. Bei der Unterdrückung der Revolte wurden nach UN-Schätzungen bislang mehr als 5000 Menschen getötet. Die Regierung macht "Terroristen" und "bewaffnete Banden" für die Gewalt verantwortlich und spricht von 2000 getöteten Sicherheitskräften.



Assad hatte dem arabischen Friedensplan erst zugestimmt, nachdem die Liga damit gedroht hatte, den UN-Sicherheitsrat anzurufen. Die EU-Mitglieder und andere Staaten haben wegen der blutigen Unterdrückung der Opposition Sanktionen gegen Syrien verhängt.



Der Beobachter-Einsatz ist nicht unumstritten. Viele Assad-Gegner fürchten, dass das Regime die Mitglieder der Mission über die Zustände im Lande in die Irre führen könnte. Kritisch wird vor allem gesehen, das der Transport der Beobachter innerhalb Syriens von der Regierung übernommen wird.



Autor: Michael Wehling (dpa, afp, rtr, dapd)

Redaktion: Ursula Kissel





fuente: Deutsche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15629322,00.html

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