Libyen | 20.03.2011 Kampfflugzeuge greifen weitere Ziele an

Libyen | 20.03.2011  Kampfflugzeuge greifen weitere Ziele an

Ein Tornado der britischen Luftwaffe kurz vor dem Start in GroßbritannienWährend der libysche Machthaber Gaddafi sich siegessicher gibt und mit einem langen Krieg droht, gehen die alliierten Angriffe weiter. Russland und China warnen vor einer Eskalation.

Die Luftangriffe auf Libyen sind am Sonntag (20.03.2011) fortgesetzt worden. Mindestens 18 US-Kampfflugzeuge bombardierten am Morgen Ziele in dem nordafrikanischen Land, sagte ein Sprecher des Afrika-Kommandos der US-Streitkräfte (AFRICOM) in Möhringen bei Stuttgart. Auch Frankreich flog wieder Luftangriffe. Französische Flugzeuge hätten am Morgen Panzer von regierungstreuen Truppen angegriffen, berichteten Militärkreise.



Aber auch die Truppen von Machthaber Muammar el Gaddafi setzten offenbar ihre Angriffe auf libysche Aufständische fort. Die Stadt Misurata werde mit Artilleriegeschützen beschossen, sagte ein Bewohner dem britischen TV-Sender BBC. Augenzeugenberichten zufolge drangen Gaddafi-Truppen am Sonntagnachmittag ins Zentrum der Stadt vor. Misurata liegt 210 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis und ist in der Hand der Gaddafi-Gegner.



Unklare Opferzahl




Der Krieg gegen Gaddafi hatte am Samstag mit Luftangriffen französischer Kampfflugzeuge und US-Raketenangriffen auf libysche Luftabwehrstellungen begonnen. Zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat die Durchsetzung einer Flugverbotszone genehmigt, um Gaddafi davon abzuhalten, die Aufständischen im eigenen Lande anzugreifen.



Der Militäreinsatz "Odyssey Dawn" ("Odyssee Morgendämmerung") findet unter Führung Frankreichs, Großbritanniens und der USA statt. Wieviele Menschen bei den Angriffen ums Leben kamen, ist unklar. Journalisten berichteten, entlang der strategisch wichtigen Straße zwischen der Rebellenhochburg Benghasi und Adschdabija lägen ausgebrannte Militärfahrzeuge und mindestens 14 Tote. US-Generalstabschef Mike Mullen nannte die Angriffe einen "Erfolg". Die Flugverbotszone sei faktisch durchgesetzt, sagte er dem Fernsehsender NBC.



Gaddafi tobt



Das libysche Staatsfernsehen berichtete, bei den ersten Angriffen seien 48 Menschen getötet worden. Eine Bestätigung von unabhängiger Seite gab es dafür nicht. Das Rote Kreuz rief alle Konfliktparteien dazu auf, "das humanitäre Völkerrecht strikt zu achten und immer zwischen militärischen und zivilen Zielen zu unterscheiden".



Gaddafi drohte nach den ersten Angriffen mit einem "langen, ausgedehnten Krieg ohne Grenzen". "Dies ist nun eine Konfrontation des libyschen Volkes mit Frankreich, Großbritannien und den USA, mit den neuen Nazis", sagte er in einer am Sonntag im Staatsfernsehen übertragenen Audiobotschaft. "Ihr werdet stürzen, wie Hitler gestürzt ist. Alle Tyrannen stürzen", sagte er weiter.






Russland für Waffenruhe



Kritik an dem Militäreinsatz gegen Libyen kam von Russland und China. Eine Eskalation müsse vermieden werden, Libyen müsse so schnell wie möglich wieder zu stabilen Verhältnissen zurückfinden, teilte das Außenministerium in Peking mit. China und Russland hatten sich im Sicherheitsrat bei der Abstimmung über die Libyen-Resolution der Stimme enthalten.



Russland verlangte eine Waffenruhe: "Wir bedauern diesen bewaffneten Einsatz im Rahmen der UN-Resolution 1973, die in Eile beschlossen wurde", teilte das Außenministerium in Moskau mit. "Das Blutvergießen muss schnell gestoppt werden, und Libyen muss schnell den Dialog aufnehmen, damit der Konflikt auf Dauer gelöst werden kann."



Auch die Arabischen Liga übte Kritik: Die Luftangriffe dienten nicht dem Ziel, eine Flugverbotszone durchzusetzen, sagte der Chef der Arabischen Liga, Amr Mussa, am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. "Wir wollen Schutz für die Zivilbevölkerung und keinen Beschuss weiterer Zivilisten", sagte er.





Autor: Dirk Eckert (afp, dpa, rtr)

Redaktion: Martin Schrader

fuente: http://www.dw-world.de/ 

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