USA | Obama macht gegen Ölpest mobil

Bei seinem zweiten Besuch in der Katastrophenregion sagte Obama am Freitag (Ortszeit, 28.05.2010) in Grand Isle im Bundesstaat Louisiana, er habe angeordnet, die Zahl der Einsatzkräfte in den unmittelbar betroffenen Regionen zu verdreifachen. Dies gelte für Küstengebiete, an denen das Öl bereits angeschwemmt worden sei oder die es innerhalb von 24 Stunden erreichen könnte. Der Präsident reagierte damit auf Vorwürfe, dass die Reinigungsarbeiten zu schleppend vorangingen.


Nach einem Bericht des US-Senders CNN sind bereits mehr 240 Kilometer der Küste Louisianas verseucht. Am Donnerstag war noch von 160 Kilometern die Rede gewesen. Die US-Naturschutzbehörde gab bekannt, über 400 Vögel und mehr als 200 Meeresschildkröten seien an der Ölpest verendet. Unter den toten Tieren seien auch 24 Meeressäuger, wie Delfine und Wale.

Präsident erklärt sich verantwortlich

Obama versicherte den Bürgern der betroffenen Küstenabschnitte, sie könnten sich auf die Regierung verlassen. "Ich bin hier um euch zu sagen, dass ihr nicht allein seid", erklärte Obama in seiner Ansprache. "Ihr werdet nicht im Stich gelassen werden. Die Kameras mögen irgendwann abziehen, die Medien werden die Geschichte vielleicht satt haben. Aber wir nicht." Zugleich übernahm Obama die letztendliche Verpflichtung zur Schließung des Öllecks. Zwar werde er BP für die Kosten zur Kasse bitten: "Aber am Ende trage ich die Verantwortung für die Lösung dieser Krise."


Seit dem Untergang der Ölförderplattform "Deepwater Horizon" nach einer Explosion am 22. April versucht der Energiekonzern BP den Austritt von Öl und Erdgas aus einem Leck in rund 1500 Metern Meerestiefe zu stoppen. Nach neuen Berechnungen strömen täglich zwei bis drei Millionen Liter Öl ins Meer.

BP vorsichtig optimistisch

Am Mittwoch hat BP mit der Operation "Top Kill" den Versuch gestartet, in das Bohrloch mit hohem Druck riesige Mengen Spezialschlamm zu pumpen, um es abzudichten. Der Konzern beurteilte die Erfolgsaussichten vorsichtig optimistisch. Seit Freitagmorgen (Ortszeit) strömten nur noch wenig Öl und Gas ins Meer, sagte BP-Chef Tony Hayward.


Die aus dem Leck am Meeresgrund aufsteigende braune Wolke - die in Live-Videos zu sehen ist - bestehe fast nur noch aus Schlamm. Nach Haywards Worten wird die Operation noch bis zum Wochenende dauern. Erst dann könne zuverlässig berurteilt werden, ob sie erfolgreich gewesen sei.

Falls der Versuch "Top Kill" scheitere, habe BP noch "verschiedene andere Optionen", das Leck zu schließen, sagte eine Konzernsprecherin der Nachrichtenagentur dpa in London. Man habe bereits Vorkehrungen für den Einsatz einer neuen Technik getroffen. Dabei handele es sich um ein Oberflächen-Abdichtungssystem. Bei dem Verfahren würde das bestehende Steigrohr zur Quelle am Meeresgrund entfernt und durch ein neues, breiteres Rohr mit Ringdichtung ersetzt. Auf diese Weise solle der Großteil des ausströmenden Öls und Gases aufgefangen werden. Parallel dazu bohre BP weiter an zwei Stellen, um das bestehende Bohrloch zu entlasten. Damit sei am 2. und 16. Mai begonnen worden, sagte die Sprecherin. Diese Zapfquellen sollen innerhalb von drei Monaten einsatzbereit sein.

Höhere Steuer für Ölfirmen geplant

Um Unternehmen der Ölindustrie künftig stärker an den Kosten von Umweltkatastrophen wie im Golf von Mexiko zu beteiligen, hat sich das US-Repräsentantenhaus für eine deutliche Erhöhung einer Ölsteuer ausgesprochen. Die Abgeordneten votierten am Freitag in Washington mit einer Mehrheit von 215 zu 204 Stimmen dafür, für Ölfirmen die Steuer pro Barrel Öl von bislang acht Cent auf 34 Cent mehr als zu vervierfachen. Damit sollen innerhalb von zehn Jahren rund zwölf Milliarden Dollar in einen Fonds fließen, der für durch ausgelaufenes Öl verursachte Schäden aufkommen soll.

Die Abstimmung im Senat über eine eigene Fassung des Gesetzes steht noch aus. Damit das Gesetz in Kraft treten kann, müssen die Versionen der beiden Kammern noch miteinander abgestimmt werden. Für BP, der für die Beseitigung der Schäden im Golf von Mexiko rechtlich verantwortlich ist, belaufen sich die Kosten bislang auf knapp eine Milliarde Dollar.

Autor: Michael Wehling (dpa/rtr/afp/apn)

Redaktion: Rolf Breuch/ Susanne Eickenfonder

fuente http://www.dw-world.de

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