Katastrophe 19.01.2012 Schiffs-Rettung im Wettlauf mit dem Sturm





Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Noch scheint die Sonne an der italienischen Mittelmeerküste. Doch ein Sturm könnte die Bergung des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" dramatisch beeinflussen. Hoher Wellengang könnte den Koloss zum Abrutsch bringen.



Derzeit liegt das Schiff auf einem Felsen in lediglich 30 Meter Tiefe. Der Meeresgrund vor der Insel Giglio ist aber bis zu 90 Meter tief. Nachdem die Lage des Schiffes immer instabiler geworden war, habe sich die Situation am Donnerstag (19.01.2012) gebessert, sagte ein Sprecher der Küstenwache. Taucher ließen sich daher erneut zu dem unter Wasser liegenden Teil der havarierten "Costa Concordia" herab und sollten weitere Zugänge in den Rumpf sprengen.



Wie lange bleibt das Schiff über Wasser?



Den Rettungskräften bleiben nach Angaben des Einsatzleiters der Feuerwehrtaucher, Modesto Dilda, noch maximal 24 Stunden für die Suche nach Überlebenden. "Es gibt ein Zeitfenster von zwölf bis 24 Stunden, um die Operation abzuschließen", sagte Dilda am Donnerstagmorgen. Meteorologen hatten stärkeren Wind vorausgesagt, der dazu führen könnte, dass das auf einen Felsen aufgelaufene Schiff weiter in die Tiefe gerissen wird.



Ein Sprecher der Feuerwehr widersprach umgehend den Äußerungen des Einsatzleiters der Taucher. Für die Sucharbeiten sei keine Frist gesetzt worden, sagte der Sprecher. Noch sei unklar, wie sich die Situation weiter entwickele.



Bildunterschrift: Daher ist die Suche nach Vermissten am sechsten Tag nach der Havarie ein Wettlauf gegen die Zeit. Wie der Sprecher der Rettungsmannschaften, Luca Cari, erläuterte, liegt das Schiff weiterhin "unsicher in einer Untiefe". Die Taucher müssten deshalb vorsichtig vorgehen. "Jede Verlagerung würde Gefahr bedeuten, und wir müssten die Operationen erneut einstellen."



Nach italienischen Angaben werden noch 21 Menschen vermisst und im Schiffswrack vermutet. Darunter zwölf Deutsche. Bisher hat das Unglück von Freitag elf Tote gefordert.



Natur-Katastrophe erwartet



Der Untergang der "Costa Concordia" könnte aber nicht nur die Bergungsmaßnahmen erheblich erschweren. Die Küstenregion könnte vor einer Natur-Katastrophe stehen. So sprach der Umweltverband Legambiente schon von bedeutenden Schäden für die Natur vor der toskanischen Insel Giglio als Folge der Lösungsmittel, Schmieröle, Lacke und Reinigungsmittel an Bord. Die Unglücksstelle liegt mitten im Pelagos-Meeresschutzgebiet. Das ist das wichtigste Walschutzgebiet im Mittelmeer.



Hinzu kommt der Treibstoff des Riesenschiffes. Nach Angaben der Reederei sollen mindestens 1900 Tonnen Treibstoff an Bord sein, darunter Schweröl, sagte eine Sprecherin des Havariekommandos in Cuxhaven. "Schweröl ist wie dicker, zähflüssiger Honig. Um es abzupumpen, muss es erst auf 45 bis 50 Grad erwärmt werden." Die 21 Tanks der "Costa Concordia" können 2400 Tonnen Treibstoff aufnehmen. Bleibt die Situation stabil, so könnte das Abpumpen von Öl aus den Tanks des Schiffs zum Wochenende beginnen. Die Aktion soll dann voraussichtlich mehrere Tage dauern.



Millionen-Schäden für Versicherer



Auf Versicherer kommen Schäden in Millionenhöhe zu - die genaue Ermittlung der finanziellen Folgen des Unglücks wird sich aber noch hinziehen. Neben den Kosten für das zerstörte Schiff entstehen Belastungen aus Haftpflichtansprüchen der Passagiere und der Crew sowie aus der Bergung des Wracks.



Darüber hinaus können Kosten aus möglichen Umwelthaftpflichtansprüchen entstehen: etwa für den Fall, dass Öl oder Schiffsdiesel austritt. In Versicherungskreisen wird davon ausgegangen, dass der Schaden insgesamt eine halbe Milliarde Euro leicht überschreiten könne. Die "Costa Concordia" war 2006 für 450 Millionen Euro gebaut worden.



Das Kreuzfahrtschiff mit mehr als 4200 Menschen an Bord hatte am Freitagabend nach der Kursänderung des Kapitäns einen Felsen vor der Insel Giglio gerammt und war leckgeschlagen. Das Schiff liegt derzeit in starker Schräglage vor der Insel.



Autorin: Marion Linnenbrink (afp, dapd, dpa, rtr)

Redaktion: Christian Walz

FUENTE: Deutsche Welle, http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15674737,00.html

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