Gesellschaft | 29.04.2011 William und Kate im Glück .Zwei Milliarden Fernsehzuschauer, 1900 geladene Gäste und 5000 Polizisten im Sicherheitseinsatz - die Trauung des britischen Prinzen William und seiner Braut Kate Middleton am Freitag war eine Hochzeit der Superlative.

Gesellschaft | 29.04.2011 William und Kate im Glück .Zwei Milliarden Fernsehzuschauer, 1900 geladene Gäste und 5000 Polizisten im Sicherheitseinsatz - die Trauung des britischen Prinzen William und seiner Braut Kate Middleton am Freitag war eine Hochzeit der Superlative.

Es ist knapp zehn vor zwölf deutscher Zeit. "Da ist sie, da ist sie", mögen Tausende vor den Fernsehschirmen gerufen haben. Der erste Blick aufs Hochzeitskleid. Nur Kate Middletons Schulterpartie ist zu sehen, als sie in das Auto steigt, das sie zur ehrwürdigen Westminster Abbey fahren wird. Ein V-Ausschnitt und Spitze werden sichtbar. "Wie Diana hat sie Probleme, den Schleier im Auto unterzubringen", beobachtet die Fernsehkommentatorin. Dabei ist Kates Schleppe mit 2,70 Metern Länge gut fünf Meter kürzer als Dianas von 1981. "Es könnte Dianas Perlendiadem sein", heißt es. Später wird klar, dass es ein Schmuckstück von Bräutigams-Großmutter Queen Elizabeth II. ist, das den Brautschopf ziert. Sie trägt das Haar nach unten, ganz natürlich.

Inzwischen ist die Braut-Schwester, Pippa Middleton, eingetroffen. Sie führt die Brautjungfern an, trägt ein schlichtes figurbetontes Kleid mit Wasserfallkragen. Die Ähnlichkeit zu ihrer Schwester ist kaum zu übersehen. Allerdings ist sie gut gebräunt, während sich die heiratende Schwester mit vornehmer Blässe zeigt.

Elfenbeinfarbene Robe hat Sarah Burton entworfen

Punkt 12 Uhr deutscher Zeit. Die Braut steigt aus - entsteigt dem Auto - es dauert vermutlich einige Sekunden länger als sonst. Pippa Middleton nimmt ihre Schwester in Empfang. Das Brautkleid ist nun ganz zu sehen. Es ist eine elfenbeinfarbene Robe, Ärmel und Schulterbereich sind aus Spitze. Kate Middleton trägt einen zarten Schleier über dem Gesicht, der mit Spitzenrändern verziert ist. Das Kleid wurde von Designerin Sarah Burton entworfen. Burton ist Nachfolgerin des verstorbenen Modeschöpfers Alexander McQueen und Kreativdirektorin des gleichnamigen Modehauses.

Die Braut wird vom Bischof von Canterbury begrüßt. Eifrig zupfen Helferinnen währenddessen an ihrem Kleid, bis die Stoffbahnen richtig fallen. Sekunden später ertönen die Fanfaren. Vater Michael Middleton führt die Braut an der Hand in die Kirche. Die Schleppe fließt nun hinter der schreitenden Braut über den roten Teppich, Schwester Pippa folgt in Abstand von einigen Metern, hinter ihr vier kleine weibliche Brautjungfern, zwei männliche. Am Altar trifft Kate auf William, der die scharlachrote Uniform der Irish Guards trägt. Sie tauschen ein kurzes Lächeln aus. Michael Middleton hält die Hand seiner Tochter. Prinz Harry, Trauzeuge seines Bruders, schaut etwas verkniffen. Ob die Uniform kratzt? Bestimmt.

Kate hat den Schleier inzwischen nach hinten gelegt, ihr Make up ist schlicht, leichte Schatten unter den Augen der Braut werden sichtbar. Ihre Wangen leuchten zartrosa.

Der Ring bewegt sich nur auf Nachdruck

Wenig später leistet das Paar den Treueschwur. Der Erzbischof spricht vor, erst wiederholt William, später dann Kate. Ihre Mimik wirkt hektisch, sie spricht langsam, scheint die Lippen dabei kaum zu öffnen. William blickt sie lächelnd und fast etwas aufmunternd an. Nun segnet der Erzbischof den Ring, er ist aus walisischem Gold gefertigt. William steckt Kate den Ring an, stoppt an ihrem Fingerknöcheln, rüttelt leicht. Ob an den Fernsehschirmen nun einigen der Atem stockt? Der Ring gleitet an die richtige Stelle. "Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau." Entsprechend der Tradition des Hauses Windsor wird Wililam keinen Ring tragen. Auch sein Vater, Prinz Charles, tauschte mit Diana keine Ringe aus, nur die Braut wird dekoriert. Tränen fließen nicht, zumindest nicht beim Brautpaar. Kate und William wirken nervös bis gefasst, allerdings auch ein wenig unterkühlt.

Beide knien nun nieder, der Erzbischof von Canterbury legt ihre Hände ineinander. "Was Gott zusammen legt, soll der Mensch nicht trennen." Er erklärt das Paar für Mann und Frau und segnet die frisch Vermählten. Kate Middleton darf sich nun Herzogin von Cambridge nennen.

Hüte über Hüte

Die Gemeinde singt, William nimmt seine Frau an die Hand, sie treten zur Seite. Die Kamera zeigt die Zuschauerrreihen. Hüte über Hüte. Die jüngeren Damen tragen zierliche Dekorationen mit Federn und floralen Mini-Bouquets, die nur einen Teil ihres Haares bedecken. Die älteren, nach dem Vorbild der Queen, tragen größere, tellerförmige Kopfbedeckungen.

Wenig später folgt die Predigt des Bischofs von London. Er nennt diesen Tag einen "Tag der Freude" und eine wichtige Botschaft, die von den Menschen auf den verschiedenen Kontinenten empfangen werde. Das Hochzeitspaar selbst verhält sich indes entsprechend der Etikette, von Händchenhalten keine Spur. So sei doch jede Hochzeit auch ein "Royal Wedding" – eine königliche Hochzeit mit einem Königspaar, das selbst für sein spirituelles Leben sorge, mit Liebe im Zentrum, spricht der Bischof weiter. Einer Liebe aber, die nicht erdrückend wirke und gegenseitiges Verzeihen nötig mache. Der Bischof trägt wenig später das Gebet vor, welches das Brautpaar selbst für den Hochzeitag vorbereitet hatte: Sie danken für ihre Liebe und dafür, diese auch in großherziger Weise an andere weitergeben zu können.

Nach einer kurzen musikalischen Unterbrechunges folgen Gebete, darunter das "Vater unser" - das Brautpaar kniet.

Das Wetter hält

John Hall, der Dekan der Westminster Abbey, spricht das Schlussgebet. Es ertönt nun die Nationalhymne. Wieder ein Kameraschwenk über die singende Gemeinde: Die Middletons, schließlich das Königspaar. Prinz Philipp singt, die Königin schweigt. Kurz darauf verlässt das Brautpaar mit den engsten Familienmitgliedern den Altarraum in Richtung der Eduard-Kapelle im Nebenraum, um die Hochzeitspapiere zu unterschreiben. Währenddessen singt der Chor. Kate und William müssen sich nun formell ins Heiratsregister eintragen. Die Kapelle ist nach dem Heiligen Eduard "dem Bekenner" benannt.

Das Brautpaar kehrt nach der kurzen Verschnaufpause vor Kameras und Menge zurück. Die Braut strahlt, William schaut noch etwas ernster. Ausmarsch aus der Westminster Abbey. Ein erster Höhepunkt für die wartenden Zuschauer: Die Kutschfahrt steht an. Beinahe noch wichtiger: Das Wetter hält, das Verdeck des Landauers bleibt offen.

Der Bräutigam erhält seine Mütze, zieht die weißen Handschuhe an. Brautschwester Pippa Middleton hilft beim Befördern des Schleiers in die Kutsche, die von vier Schimmeln gezogen wird. Nächste Station ist der Buckingham Palace. Die Kutsche rollt an, das Brautpaar wirkt nun gelöster. William salutiert, Kate strahlt und winkt – vielleicht noch etwas zu hektisch für eine Herzogin. In der linken Hand hält sie den schlichten weißen Brautstrauß. Hunderttausende jubeln dem Paar vom Straßenrand aus zu.

Der Kuss: kurz und unspektakulär

Brautschwester Pippa fährt mit dem einen Teil der Brautjungfern in einer Kutsche hinterher, Prinz Harry mit den übrigen zwei kleinen Mädchen und einem Jungen.

Zweieinhalb Kilometer sind zurückgelegt. Bei der Ankunft der Brautkutsche am Buckingham Palace muss nun einer der begleitenden Lakaien helfen, die Schleppe der Braut zu sortieren. Es klappt. William hilft seiner Braut beim Aussteigen, hält für den Schritt auf den Boden stützend ihre Hand.

Wenig später treffen auch die Queen und Prinz Phillip in ihrer gläsernen Kutsche ein. 650 Gäste werden später im Buckingham Palace erwartet. Sie werden nun nach und nach eintreffen. Was jetzt noch fehlt, ist der Kuss. Kurz vor 14 Uhr 30 ist es dann soweit: Auf dem Balkon des Buckingham Palace neigt William sich Kate zu, sie erwidert die Bewegung – der Kuss. Lächelnd lösen sie sich voneinander. Fast ist es, als lachten sie über dieses hoch gehandelte Highlight für die Öffentlichkeit – und entschwinden wenig später hinter den Balkontüren.

Autorin: Insa Moog
Redaktion: Sabine Oelze


fuente: http://www.dw-world.de/ 

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