World Games: Viele Fragezeichen vor Taiwán


DFBL/rfr) — Wohl selten zuvor sind die deutschen Faustballer mit so vielen Fragezeichen und diffusen Erwartungen zu einem Reiseziel aufgebrochen. Taiwan im Juli, das heisst tropische und schwüle Temperaturen, Wetterkapriolen, Zeitverschiebung und viel Exotik. Zur frühzeitigen Akklimatisierung sind die Jungs von Olaf Neuenfeld seit Freitag unterwegs.

Bei einem eintägigen Zwischenstopp am Samstag in Hongkong konnte sich die Delegation in den Kaufrausch stürzen, bevor nach dem kurzen Flug über die „Formosa-Meeresstraße“ das Trainingslager in Pingtung in Südtaiwan (ca. 30 Kilometer östlich der Ausrichterstadt Kaohsiung) bezogen wurde. In der dortigen Tajen Universität, wo ich 2007 ein zweiwöchiges Trainingslager mit Taiwan absolviert haben, herrschen Ruhe und optimale Bedingungen vor.

Am Dienstagabend reisen die Deutschen weiter nach Kaoshiung, wo am Donnerstag 20.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) die Eröffnung und am Freitag um 12.00 Uhr (6.00 Uhr MESZ) die Auftaktpartie gegen Chile auf dem Programm steht. Die Medaillen werden am Montag vergeben. Das Spiel um Platz drei ist um 13.00 Uhr (7.00 Uhr MESZ), das Endspiel um 15.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) angesetzt.

Sportlich befinden sich die deutschen Faustballer in einem Umbruch. Angeführt von einem Quartett des Deutschen Meisters Vaihingen/Enz und mit jungen und hungrigen Spielern ist eine Medaille das Minimalziel. Mit Marco Lochmahr (21) und Fabian Sagstetter (18) stehen zwar zwei Weltmeister im Aufgebot, aber beide nur in der U 18-Klasse 2006 in Chile respektive 2009 in Namibia.

Die Favoritenrolle im Sechserfeld liegt bei anderen Teams. In erster Linie bei Welt- und Europameister Österreich, der auch die letzten World Games 2001 in Japan sowie 2005 in Duisburg triumphierte. Sehr stark eingeschätzt wird auch Vizeweltmeister Brasilien, nicht zuletzt durch die überraschende Nominierung von Angriffs-Altstar George Schuch (33), der mit Jean Andreoli (24) vom österreichischen Meister Union Freistadt das Schlagduo bilden dürfte.

Vize-Europameister Schweiz muss aus Krankheitsgründen auf Abwehrchef Dominik Guggerli verzichten. Viele Experten sehen jedoch Hauptangreifer Cyrill „Fausto“ Schreiber als besten Angreifer der Welt und trauen den Eidgenossen trotzdem Gold zu.
Als klarer Außenseiter macht sich Chile auf die weite Reise ins Chinesische Meer. Die Andenrepublik profizierte vom Verzicht des WM-Fünften Argentinien und wird bei seiner zweiten World Games-Teilnahme (nach 1993) viel Erfahrung sammeln.
Sportlich chancenlos wird Gastgeber Taiwan sein. Der WM-Zehnte hat sich zwar akribisch vorbereitet, aber die fehlende Faustballhistorie – der Verband CTFAT wurde erst 2005 gegründet - zwingt die Gastgeber in eine hoffnungslose Außenseiterrolle. Das Team um die Leistungsträger Nono (Schlag) und Bing (Zuspiel) könnte zwar in einer dritten oder vierten Liga in Deutschland mithalten, gegen die Topnationen reicht das aber nicht.

Als deutsche Schiedsrichter wurden Rainer Frommknecht sowie Ex-Weltmeister und „Faustballlegende“ Udo Mehle nominiert. Wir brechen beide am Montagmittag auf und sind voller Vorfreude. Gespannt sein darf man auf die Atmosphäre im Municipal Stadium. Die riesige Betonschüssel fasst 50.000 Zuschauer, wird aber für das viertägige Faustballturnier einen echten „Centercourt“ mit vier Kleintribünen erhalten.

Ansonsten dürften die World Games ein Spektakel werden, das zumindest in Ansätzen eine Konkurrenz zu „Olympia 2008“ in Peking darstellt. In der 2-Millionen Metropole Kaoshiung, bekannt für einen der größten Häfen der Welt, wurde kräftig gebaut und unter anderem ein U-Bahn-Ring eröffnet (München 1972 lässt grüßen).

Wir sind bemüht, auch ohne eigenen Pressemitarbeiter aktuell und „intim“ aus dem Lager der deutschen Faustball-Nationalmannschaft zu berichten. Außerdem verweisen wir auf die weiteren deutschsprachigen Seiten:
IFA: www.ifa-fistball.com
Schweiz: www.faustball.ch
Österreich: www.oefbb.at


texto y foto: http://www.faustball-liga.de/

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