Fast 800 Tote bei Erdbeben in China

Die Zahl der Toten bei dem schweren Erdbeben in der nordwestlichen Provinz Qinghai ist auf fast 800 gestiegen. Das staatliche chinesische Fernsehen sprach am Donnerstag (15.04.2010) zudem von mehreren hundert Vermissten. Annähernd 11.000 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Rund 15.000 Gebäude sind den Behörden zufolge in dem betroffenen Bezirk Yushu eingestürzt, mehr als 100.000 Menschen wurden obdachlos.



Neben dem Hauptbeben am Mittwoch mit einer Stärke von bis zu 7,1 wurden in weniger als drei Stunden sechs weitere heftige Erdstöße registriert. Auch in der Nacht gab es mehrere Nachbeben.


Besonders schlimm betroffen ist die Stadt Jiegu, wo nach Angaben der Behörden 85 Prozent der Gebäude - die meisten aus Lehm und Holz - eingestürzt sind. Auch mehrere Schulen wurden dort zerstört, mindestens 56 Schüler getötet. Mit Schaufeln und teils mit bloßen Händen gruben die Helfer in den Trümmern nach Opfern.

"Es sieht aus wie in einem Kriegsgebiet", sagte Ren Yu, Manager eines Hotels in Jiegu, das weitgehend verschont geblieben ist. Die ganze Nacht über hätten Menschen geweint und geschrien. Es fehle an Verbandsmaterial für die zahlreichen Verletzten, viele von ihnen mit Arm- und Beinbrüchen.

Erste Hilfslieferungen in Yushu eingetroffen

Die Versorgung mit Rettungskräften und Hilfsgütern läuft nur langsam an. Vom nächsten Flughafen in Xining bis in das Katastrophengebiet sind es mehr als 850 Kilometer, auf den schlechten Straßen dauert eine Fahrt etwa zwölf Stunden. Nach Auskunft der Provinzregierung von Qinghai sind inzwischen aber erste Hilfslieferungen mit Nahrung, Trinkwasser und medizinischer Ausrüstung im Katastrophengebiet eingetroffen, Auch die beschädigte Straße zum Flughafen von Jiegu sei repariert worden.

Das Erdbebengebiet liegt in rund 4000 Meter Höhe. Die obdachlos gewordenen Bewohner von Yushu mussten die Nacht bei starkem Wind und Temperaturen unter Null im Freien verbringen. In der Provinz Qinghai leben rund 100.000 Menschen, die meisten sind Viehzüchter und Bauern. Sie sind kulturell und religiös eng mit dem angrenzenden Tibet verbunden. Qinghai grenzt auch an die Provinz Sichuan, wo vor zwei Jahren rund 90.000 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 7,9 umkamen.

Auch die Caritas will Helfer entsenden




Die kirchlichen Hilfswerke sagten ihre sofortige Unterstützung zu. Es werde sehr schwer sein, in den entlegenen Bergregionen zu helfen, sagte Frank Falkenburg von Caritas International. Dafür könnten Mitarbeiter aus der Nachbarregion Sichuan geschickt werden, die dort seit dem Erdbeben 2008 vor Ort seien.



Der Dalai Lama drückte sein Mitgefühl für die Menschen in der Nachbarregion Tibets aus, ebenso EU-Kommissionschef Manuel Barroso, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler. Papst Benedikt XVI. erklärte in Rom, er bete für die Opfer.



Autor: Stephan Stickelmann (dpa, rtr, apn, afp, kna)
Redaktion: Herbert Peckmann


fuente. http://www.dw-world.de

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