Punk-Pionier Malcolm McLaren ist tot

Einen berüchtigten Laden, einen provozierenden Song, ein einziges Album: Mehr brauchte Malcolm McLaren nicht, um ein ganzes Jahrzehnt zu prägen und einen ausgeflippten Stil salonfähig zu machen.

McLaren "war der ursprüngliche Punk-Rocker und hat die Welt revolutioniert", sagte sein Sohn Joe Corre. Er teilte in der Nacht zu Freitag (09.04.2010) mit, dass sein Vater am Donnerstag in einem Krankenhaus in der Schweiz an einer aggressiven Form von Krebs gestorben sei. McLaren soll nach seinem eigenen Willen auf dem Londoner Friedhof High Gate beerdigt werden.

Berühmt wurde der gebürtige Londoner in den 70er Jahren. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Designerin Vivienne Westwood, eröffnete er 1971 die Szene-Boutique "Let It Rock", mit dem sie die Modeszene aufmischten. Sie hätten Kleidung gemacht, die "falsch" aussehen sollte, sich aber als "richtig" verkaufen ließe, zitierte der Tagesspiegel McLaren 2008. Daraus sei Punk geworden: "jung, sexy und aggressiv".

Die Queen und ihr "faschistisches Regime"


Malcolm McLaren gründete auch die britische Band Sex Pistols in seinem Laden. "Ich wollte malen - mit Menschen statt mit Pinseln", sagte er dem Tagesspiegel 2007, "deshalb habe ich eine Band gegründet." Er wählte die Mitglieder aus und bestimmte John Lydon alias John Rotten zum Frontmann. McLaren erfand den Namen und besorgte einen Plattenvertrag.

Die Gruppe provozierte von Anfang an. Zum silbernen Kronjubiläum der Queen 1977 veröffentlichte sie ihre zweite Single: "God save the Queen". Von einem Boot auf der Themse sang John Rotten live: "God save the queen/her fascist regime (and) there's no future/in England's dreaming". Die BBC strich den Titel aus ihren Programmen, trotzdem stürmte er die Charts.

Das erste Studio-Album der Sex Pistols, "Never Mind the Bollocks", erschien in demselben Jahr und gilt als eine der einflussreichsten Platten der Rockgeschichte. Schon ein Jahr später löste sich die Band nach einem Konzert in den USA auf. Mclaren und die Pistols zerstritten sich, kämpften auch später vor Gericht um Geld.

Alles war Ausdruck seiner Kunst


Bis zu seinem Tod war McLaren als Autor, Produzent, Musiker und Designer aktiv. 1983 schaffte er mit "Double Dutch" ein One-Hit-Wonder, das zudem das Doppelseilspringen als Subkultur populär machte. Bis zuletzt blieb er sich treu, erregte immer wieder Aufsehen.

Ob seine Mode, die Musik, die er schuf, die Bands, die er managte: "Alles war Ausdruck seiner Kunst", sagte seine Lebensgefährtin Young Kim. "Vor allem war er ein Entertainer", erklärte der Ex-Frontmann der Sex Pistols, John Lydon, "ich werde ihn vermissen - und das solltet Ihr auch."

Autor: Julian Mertens (apn, afp, dpa, rtr)
Redaktion: Ursula Kissel


fuente. http://www.dw-world.de/

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